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zur ›kunst der fuge‹

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gestellte mittelsatz ›alla sesta terza seconda nona e al rovescio‹ seinen textgemaeszen platz in der mitte des werks; al rovescio verkehren sich auch die worte  des hier freilich nicht auf den liedtext zu singenden canto fermo zu ›vom abgrund tief kehr ich zurueck‹; genau diese wende  vollzieht sich im text  – vom zweiten erscheinen des elias vor ahab  bis zur entrueckung auf  feurigem wagen; jenes geschehen ueberliefern zehn durch andere berichte unterbrochenen segmente im uebergang der buecher koenige I/II; die letzte akkolade dieser entgueltigen reinschrift steht ganz oben auf der letzten notenseite johann sebastian bachs; darunter zunaechst noch von eigener  dann  nach diktat von der hand altnickols  die umformung der choralbearbeitung ›wenn wir in hoechsten noeten sein‹ zu ›vor deinen thron tret ich hiermit‹; auch sie ist – jetzt ihm selbst geltend – umkehrung der engelsbotschaft; rechtsbuendig unten aber hatte bach  noch die partiell unterstrichenen  nun nicht mehr raetselhaften zahlenreihen 12. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.‹ und 1. 2.  3. 4. 5. notiert; eng gefuehrt werden hier die zehn komponierten elias-segmente mit den fuenf teilen der oben endenden komposition; demnach sind den teilen 1. 2. und 3. die segmente 1.  2.3. und 4.5.6.7. zuzuordnen; der schlusz versteht sich ›al rovescio‹ von selbst: 4. = 8.9.  5. = 10.; dem folgte die dechiffrierung

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bei erscheinen des psalterbeginns in klavieruebung III waren noch einige andere teile des lebensprojekts abzuschlieszen oder auszufuehren; darunter auch die 1720 mit den praeambula und fantasien in auf- und absteigender tonart des klavierbuechleins fuer wilhelm friedemann bach [nikodemus-gespraech kapitel III] begonnene  und mit den 1731 vollstaendig vorliegenden sechs partiten der klavieruebung I [kapitel XIII-XXI] fortgesetzte komposition des johannes-evangeliums; auch nach den 1744 vorliegenden 24 praeludien und fugen durch alle tonarten [kapitel I.II und IV-X,5 dem beginn der rede vom ›rechten hirten] blieb eine luecke; sie wird erst 1747 mit dem ›canone doppio sopr’ il soggetto‹ – begleitet vom vielsagenden motto ›christus coronabit crucigeros‹ [X,7-11] – und dem ›musikalischen opfer‹ geschlossen [X,7-10; X,12-XI,41]

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ist schon der gewaehlte titel ›musikalisches opfer‹ anspielung auf die wenige jahre zuvor auf den schlesischen schlachtfeldern dargebrachten opfer so nimmt die jetzt mehr als nur naheliegende 

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